Neben den Vereinen und Jugendverbänden, bieten die „Demokratie-Macher“ auch Inhalte für die weiterführenden Schulen des Landkreises Mainz-Bingen im Bereich der Demokratiebildung für Kinder und Jugendliche an.
Im Landkreis Mainz- Bingen wurden zudem Angebote für die weiterführenden Schulen konzipiert, die neben der Förderung der Demokratie-Bildung vor allem den Fokus auf ein tolerantes und vielfältiges Miteinander innerhalb einer Gesellschaft legt. Somit wollen die Workshops der „Demokratie-Macher“ einen Beitrag für ein buntes Zusammenleben leisten.
Im Rahmen dieses Workshops erhalten Jugendliche und junge Erwachsene in verschiedenen Settings die Gelegenheit, sich selbst und ihre Gruppe unter dem Aspekt des Eigenen, des Anderen und des Gemeinsamen zu erleben: Welche Unterschiede sind für das Zusammenleben hinderlich, welche spielen eigentlich keine Rolle? Welche Grundsätze halten die Teilnehmenden für unabdingbar für das Zusammenleben in einer Gesellschaft? Wie lassen sich diese begründen? Für wen sollen sie gelten? Und wie gehen wir um mit Menschen, die diese Grundsätze nicht teilen?
Welche Rolle spielt der Wert der Toleranz in diesem Kontext? Spielerisch erfahren und erproben sie den Widerspruch, dass in einer Demokratie gemeinsame Grundlagen immer wieder neu ausgehandelt werden, zugleich aber verbindlich sein müssen. Hierfür ist es nötig, Formen des sachlichen Diskurses und Aushandeln einzuüben. Weiterhin setzen sich die Teilnehmenden mit aktuellen gesellschaftlichen Diskursen, die sich um das Eigene und das Fremde drehen, auseinander. Sie erhalten Kriterien zur kritischen Analyse von Alltagsmeinungen und können im Rollenspiel konstruktive Gesprächsformen erproben.
Eine Gesellschaft, in der Hautfarbe, Weltanschauung, sexuelle Orientierung und soziale Herkunft keine Rolle spielen sollen für das Zusammenleben und die Chancen eines und einer jeden auf ein selbstbestimmtes Leben - wo fängt diese Gesellschaft an? In meinem Kopf!
Zielgruppe: ab 9. Jahrgangsstufe
Die Polarisierung innerhalb der Gesellschaft (be)trifft insbesondere auch Schüler:innen des Berufsvorbereitungsjahres (BVJ). Ausgehend von dieser gesellschaftlichen Entwicklung und aufbauend auf der Erfahrung mit persönlichkeitsbildenden Jugendseminaren der politischen Bildung wurde ein modulares Seminar entwickelt, das die Schüler:innen sowohl persönlich als auch gesellschaftlich sensibilisiert. Anhand handlungsorientierter und praxisnah gestalteter Module sollen die Zielgruppen eine Vorstellung bekommen, wie ihre Rolle in der demokratisch-pluralen Gesellschaft aussehen kann. Die Teilnehmer:innen werden zur Reflexion und zum Austausch angeregt und lernen dabei, respektvoll zu kommunizieren. Stärker als bei anderen Veranstaltungen wird der Aspekt Erziehung zur Demokratie im schulischen Kontext eingebunden. Lehrplankonform werden die Themen und Fragestellungen aus den Seminar-Modulen im Unterricht aufgegriffen und vertieft. Die benötigten Arbeitsmaterialien werden in Zusammenarbeit mit Lehrkräften entwickelt.
Weiterarbeit in der Schule: Im Anschluss an die einzelnen Module werden die Inhalte im Unterricht in Zusammenarbeit mit den Lehrkräften und der Schulsozialarbeit aufgefangen und mit zeitlichem Abstand vertieft.
Zielgruppe: Schüler:innen des Berufsvorbereitungsjahrs an Berufsbildenden Schulen
Martin Konrath, M.A.
Referent für politische Bildung und Demokratiepädagogik, Partnerschaft für Demokratie Ingelheim