Die Tagung macht in Vorträgen und Workshops aus Kunst (Till Gathmann), Kunstgeschichte (Andreas Mertin, Ulrich Heinen), Politikwissenschaften (Stephan Grigat) und Islamwissenschaften (Abdel-Hakim Ourghi) Unterschiede wie auch historische und systematische Verbindungen zwischen Antijudaismen, Antisemitismen, Antizionismen und Antiisraelismen fassbar und zeigt in gemeinsamen Bild- und Medienanalysen Wege und Wirkungsweisen antijüdischer, antisemitischer, antizionistischer und antiisraelischer Bilder, Imaginationen und Narrative auf.
Für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren der politischen Bildung, besonders auch für Kunstlehrerinnen und Kunstlehrer sowie für Lehrerinnen und Lehrer anderer Schulfächer bietet die Tagung so Gelegenheit, komplexe Differenzen und Zusammenhänge solcher Bilder und Imaginationen auch über gängige Klischees hinaus im Zentrum von Gegenständen und Arbeitsweisen der politischen und kulturellen Bildung und besonders des Kunstunterrichts und anderer Schulfächer zu verstehen und politische Bildungspotentiale in schulischen und außerschulischen Bildungsfeldern mit realistischem Blick neu zu erschließen.
Die documenta 15, das dröhnende Schweigen der Mehrheit nach dem 7. Oktober 2023 sowie unerträgliche Äußerungen danach aus Kunst, Kultur und Medien - von ruangrupa bis Emily Jacir - haben hierzulande und global den Antisemitismus neu ins Zentrum gerückt und ihn aus Perspektiven sichtbar gemacht, die man lange nicht hatte wahrnehmen wollen.
Der 7. Oktober hat dem Antisemitismus zudem ein neues Medienformat gegeben, wurden zahlreiche Verbrechen an diesem Tag doch für laufende Kameras und vor den Augen der globalen Welt verübt.
Die in Kunst, Kultur und Medien lange gepflegte Legende ist zusammengebrochen, Antisemitismus und Antijudaismus seien nur Sache der Anderen - der Antimodernen, der Rechten und vielleicht noch der Mitte der Gesellschaft, einer christlichen, einer nationalsozialistischen oder einer deutschen Vergangenheit. Es reicht nicht, sich von denen zu distanzieren, um auf der richtigen Seite der Geschichte zu stehen und alle Schuld an Antisemitismen von sich zu weisen.
Antisemitismus fand und findet sich auch links sowie bei den Avantgarden der Modernität, Kritik und Zeitgemäßheit, und die mediale Präsenz des Judenmordes am 7. Oktober spiegelte auch die in der Charta der Hamas zitierte islamische Überlieferung.
Montag, 26.05.2025 09.00-09.45 Uhr |
Begrüßung und Klärung der Erwartungen Clemens Höxter |
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09.45-11.15 Uhr |
„Woran erkennt man, dass dieses Kunstwerk antisemitisch ist?“ Dr. h. c. Andreas Mertin |
11.15-11.45 Uhr |
Pause |
11.45-13.15 Uhr |
Workshop: Dr. h. c. Andreas Mertin |
13.15-14.15 Uhr |
Mittagessen |
14.15-15.45 Uhr |
Die Juden im Koran. Ein Zerrbild mit fatalen Folgen Dr. Abdel-Hakim Ourghi |
15.45-16.15 Uhr |
Pause |
16.15-17.45 Uhr |
Workshop zum Vortrag Dr. Abdel-Hakim Ourghi |
18.00 Uhr |
Abendessen |
Dienstag, 27.05.2025 09.00-10.30 Uhr |
Zur Bildkrise des 7. Oktobers, oder: Was ist ein antisemitisches Bild? Till Gathmann |
10.30-11.00 Uhr |
Pause |
11.00-12.30 Uhr |
Workshop: Gemeinsame Analyse einiger Bildantworten auf den 7. Oktober und ihre Bildtechniken Till Gathmann |
12.30-13.30 Uhr |
Mittagessen |
13.30-15.00 Uhr |
Hass auf das Abstrakte – Hass auf Israel. Metamorphosen des Antisemitismus im Angesicht des ‚Nahost-Konflikts‘ Prof. Dr. Stephan Grigat |
15.00-16.30 Uhr |
Workshop: Arabisch-israelische Annäherung seit 1948 Prof. Dr. Stephan Grigat |
16.30-17.00 Uhr |
Evaluation und Seminarende |
Seminarleitung Prof. Dr. Ulrich Heinen |
Erwachsene |
50,00 € (ohne Übernachtung) |
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Jugendliche, Studierende, Referendar:innen |
30,00 € (ohne Übernachtung) |
Übernachtung |
Übernachtungen können nicht über die Fridtjof-Nansen-Akademie gebucht werden. |
Der Teilnahmebeitrag wird gesplittet; 2/3 werden dem Seminar zugeordnet, 1/3 dient der institutionellen Kostendeckung |
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Das Seminar ist allgemein zugänglich. Dieses Seminar ist unter der Nummer 25FNA00001 im Gesamtangebot des Pädagogischen Landesinstituts Rheinland-Pfalz (PL) enthalten und wird in der Fortbildungssuchmaschine des Ministeriums für Schule und Bildung in NRW angeboten und kann in NRW von den Schulen aus den Fortbildungsbudgets finanziert werden. |
Stefanie Fetzer
Seminarorganisation politische Erwachsenenbildung
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