Erwachsene

26. – 27.05.2025
Antisemitismus in Kunst und Medien

Die Tagung macht in Vorträgen und Workshops aus Kunst (Till Gathmann), Kunstgeschichte (Andreas Mertin, Ulrich Heinen), Politikwissenschaften (Stephan Grigat) und Islamwissenschaften (Abdel-Hakim Ourghi) Unterschiede wie auch historische und systematische Verbindungen zwischen Antijudaismen, Antisemitismen, Antizionismen und Antiisraelismen fassbar und zeigt in gemeinsamen Bild- und Medienanalysen Wege und Wirkungsweisen antijüdischer, antisemitischer, antizionistischer und antiisraelischer Bilder, Imaginationen und Narrative auf.

Für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren der politischen Bildung, besonders auch für Kunstlehrerinnen und Kunstlehrer sowie für Lehrerinnen und Lehrer anderer Schulfächer bietet die Tagung so Gelegenheit, komplexe Differenzen und Zusammenhänge solcher Bilder und Imaginationen auch über gängige Klischees hinaus im Zentrum von Gegenständen und Arbeitsweisen der politischen und kulturellen Bildung und besonders des Kunstunterrichts und anderer Schulfächer zu verstehen und politische Bildungspotentiale in schulischen und außerschulischen Bildungsfeldern mit realistischem Blick neu zu erschließen.

Stained Glass - Antisemitic stained glass in Brussels Cathedral
Stained Glass - Antisemitic stained glass in Brussels Cathedral. Die Glasfenster der Sakramentenkapelle zeigen das Massaker an Brüsseler Juden 1349. Vorwand dafür war eine angebliche Hostienschändung. Reste dieser Hostie werden bis heute als Reliquie in der Schatzkammer bewahrt, während eine Inschrift in der Kapelle klarstellt, dass es sich um eine antisemitische Legende handelt.

Die documenta 15, das dröhnende Schweigen der Mehrheit nach dem 7. Oktober 2023 sowie unerträgliche Äußerungen danach aus Kunst, Kultur und Medien - von ruangrupa bis Emily Jacir - haben hierzulande und global den Antisemitismus neu ins Zentrum gerückt und ihn aus Perspektiven sichtbar gemacht, die man lange nicht hatte wahrnehmen wollen.

Der 7. Oktober hat dem Antisemitismus zudem ein neues Medienformat gegeben, wurden zahlreiche Verbrechen an diesem Tag doch für laufende Kameras und vor den Augen der globalen Welt verübt.

Die in Kunst, Kultur und Medien lange gepflegte Legende ist zusammengebrochen, Antisemitismus und Antijudaismus seien nur Sache der Anderen - der Antimodernen, der Rechten und vielleicht noch der Mitte der Gesellschaft, einer christlichen, einer nationalsozialistischen oder einer deutschen Vergangenheit. Es reicht nicht, sich von denen zu distanzieren, um auf der richtigen Seite der Geschichte zu stehen und alle Schuld an Antisemitismen von sich zu weisen.

Antisemitismus fand und findet sich auch links sowie bei den Avantgarden der Modernität, Kritik und Zeitgemäßheit, und die mediale Präsenz des Judenmordes am 7. Oktober spiegelte auch die in der Charta der Hamas zitierte islamische Überlieferung.

Themen des Seminars

Montag, 26.05.2025
09.00-09.45 Uhr

Begrüßung und Klärung der Erwartungen

Clemens Höxter
2. Bundesvorsitzender des BDK e.V. Fachverband für Kunstpädagogik
Prof. Dr. Ulrich Heinen
Bergische Universität Wuppertal

09.45-11.15 Uhr

„Woran erkennt man, dass dieses Kunstwerk antisemitisch ist?“
Eine Analyse von ausgewählten Werken der documenta fifteen

Dr. h. c. Andreas Mertin
Magazin für Theologie und Ästhetik, Hagen

11.15-11.45 Uhr

Pause

11.45-13.15 Uhr

Workshop:
Zur fortdauernden Wirkungsgeschichte der Hetzbilder des Stürmers. Übungen anhand von Karikaturen nach dem 7. Oktober 2023

Dr. h. c. Andreas Mertin

13.15-14.15 Uhr

Mittagessen

14.15-15.45 Uhr

Die Juden im Koran. Ein Zerrbild mit fatalen Folgen

Dr. Abdel-Hakim Ourghi
Pädagogische Hochschule Freiburg

15.45-16.15 Uhr

Pause

16.15-17.45 Uhr

Workshop zum Vortrag

Dr. Abdel-Hakim Ourghi

18.00 Uhr

Abendessen

Dienstag, 27.05.2025
09.00-10.30 Uhr

Zur Bildkrise des 7. Oktobers, oder: Was ist ein antisemitisches Bild?

Till Gathmann
Akademie der bildenden Künste Wien

10.30-11.00 Uhr

Pause

11.00-12.30 Uhr

Workshop: Gemeinsame Analyse einiger Bildantworten auf den 7. Oktober und ihre Bildtechniken

Till Gathmann

12.30-13.30 Uhr

Mittagessen

13.30-15.00 Uhr

Hass auf das Abstrakte – Hass auf Israel. Metamorphosen des Antisemitismus im Angesicht des ‚Nahost-Konflikts‘

Prof. Dr. Stephan Grigat
Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen, Aachen

15.00-16.30 Uhr

Workshop: Arabisch-israelische Annäherung seit 1948

Prof. Dr. Stephan Grigat

16.30-17.00 Uhr

Evaluation und Seminarende

Seminarleitung

Prof. Dr. Ulrich Heinen
Bergische Universität Wuppertal
Dr. h. c. Andreas Mertin
Magazin für Theologie und Ästhetik, Hagen

Teilnahmegebühren

Erwachsene

50,00 € (ohne Übernachtung)

Jugendliche, Studierende, Referendar:innen

30,00 € (ohne Übernachtung)

Übernachtung

Übernachtungen können nicht über die Fridtjof-Nansen-Akademie gebucht werden.
Bitte buchen Sie sie in Eigenregie für die gewünschten Zeiträume.
Unterkunftmöglichkeiten finden Sie z.B. unter: www.ingelheim-erleben.de oder auf den verschiedenen Internetplattformen.

Der Teilnahmebeitrag wird gesplittet; 2/3 werden dem Seminar zugeordnet, 1/3 dient der institutionellen Kostendeckung

Das Seminar ist allgemein zugänglich.

Dieses Seminar ist unter der Nummer 25FNA00001 im Gesamtangebot des Pädagogischen Landesinstituts Rheinland-Pfalz (PL) enthalten und wird in der Fortbildungssuchmaschine des Ministeriums für Schule und Bildung in NRW angeboten und kann in NRW von den Schulen aus den Fortbildungsbudgets finanziert werden.
Akkreditiert nach §65 Hessisches Lehrerbildungsgesetz als Fortbildungsveranstaltung unter der LSA-Nr. 0251394701.

Das Programm zur Veranstaltung

PDF-Download (528,02 KB)

Nehmen Sie Kontakt auf

Stefanie Fetzer
Stefanie Fetzer

Stefanie Fetzer

Seminarorganisation politische Erwachsenenbildung

Tel: (06132) 79003-16

Bleiben Sie auf dem Laufenden

Abonnieren Sie unseren Newsletter. Wir informieren Sie regelmäßig über anstehende Veranstaltungen und aktuelle Themen aus der Fridtjof-Nansen-Akademie.

Newsletter abonnieren

FNA Trust Logos
Seite teilen