Erwachsene

14. – 15.02.2025
Der lange Schatten des deutschen Kolonialismus.  Der Kampf gegen die "koloniale" Amnesie

Dieses Seminar präsentiert diverse (selbst-)kri­ti­sche Per­spek­ti­ven zur Beschäf­ti­gung mit dem deutschen Kolo­nia­lis­mus in der Gegen­wart und der Heraus­for­de­rung, sich mit diesem auch mit unserem Alltag ver­wo­be­nen Kapi­tel zu befassen.

Demonstration Kolonialverbrechen Berlin

„Das Vergangene ist nicht tot, es ist nicht einmal vergangen.“
(William Faulkner)

Das deutsche Kaiserreich war im europäischen Rennen um Kolonien ein Spätzünder. Nach der Berliner Konferenz 1884/85 holte man jedoch schnell auf und stellte mehrere Gebiete in Afrika und in der Südsee „unter deutschen Schutz“, ergänzt um das chinesische Pachtgebiet Kiautschou. Widersetzten sich Bevölkerungen diesem „Schutz“, handelten sie sich „Strafexpeditionen“ ein. Insgesamt 50.000 Deutsche waren zu Hochzeiten in den Kolonien. Aber mehr als eine Million der Kolonisierten bezahlten die Gewaltausübung unter der deutschen Fremdherrschaft mit ihrem Leben.
Nach dem ersten Weltkrieg wurden die Kolonien unter den alliierten Siegermächten verteilt. Deren brutale Geschichte wurde in Deutschland verharmlost, romantisiert und nach dem zweiten Weltkrieg in Westdeutschland „vergessen“. Erst seit verhältnismäßig kurzer Zeit wird diese „koloniale Amnesie“ um kritische Bearbeitung deutscher Kolonialherrschaft und ihrer Folgen ergänzt und rückt dieses Kapitel deutscher Geschichte stärker ins Blickfeld. Im Seminar behandeln wir diesen „decolonial turn“, um zu erkunden, wie aktuell mit diesem Teil der deutschen Geschichte umgegangen wird.

 

Dieses Seminar präsentiert diverse (selbst-)kritische Perspek­tiven zur Beschäf­ti­gung mit dem deutschen Kolo­nia­lis­mus in der Gegen­wart und der Heraus­forderung, sich mit diesem auch mit unserem Alltag verwobenen Kapitel zu befassen.

In Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz

Ablauf des Seminars

Freitag, 14.02.2025
15.00-15.30 Uhr

Einführung und Klärung der Erwartungen

Andreas Kreiner-Wolf, M.A., Weiterbildungszentrum Ingelheim

15.30-17.00 Uhr

Deutscher Kolonialismus - eine Bilanz

Prof. Dr. Henning Melber
Institut für Politikwissenschaft
Universität Pretoria, Südafrika

17.30-19.00 Uhr

Deutschland und Namibia - im Schatten des Völkermords

Prof. Dr. Henning Melber

19.00 Uhr

Abendessen

20.00-21.30 Uhr

Alltagsleben und Kulturaustausch: Deutsche und Chinesen in Tsingtau (1897–1914) [angefragt]

Prof. Dr. Hermann Hiery
Universität Bayreuth (emer.)

Samstag, 15.02.2025
09.00-10.30 Uhr

Der Umgang mit Sammlungen aus kolonialem Kontext in Deutschland: eine kritische Bestandsaufnahme

Dr. Anna-Maria Brandstetter
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Institut für Ethnologie und Afrikastudien

11.00-12.30 Uhr

Deutschland (post)kolonial - Erinnerungskämpfe der Gegenwart

Prof. Dr. Henning Melber

12.30 Uhr

Mittagessen

13.30-15.00 Uhr

Die deutsche Kolonialelite [angefragt]

Prof. Dr. Hermann Hiery
Universität Bayreuth (emer.)

15.00-15.15 Uhr

Abschlussevaluation und Ende des Seminars

Seminarleitung

Andreas Kreiner-Wolf
Fridtjof-Nansen-Akademie für politische Bildung (FNA)

Teilnahmegebühren

Erwachsene

75,- € mit Übernachtung
50,- € ohne Übernachtung

Jugendliche und Studierende

50,- € mit Übernachtung
25,- € ohne Übernachtung

Die Unterbringung erfolgt in Doppelzimmern. 
Einzelzimmerzuschlag: 30,- €

Der Teilnahmebeitrag wird gesplittet; 2/3 werden dem Seminar zugeordnet, 1/3 dient der institutionellen Kostendeckung

Das Seminar ist öffentlich zugänglich.

Dieses Seminar ist im Gesamtangebot des Pädagogischen Landesinstituts Rheinland-Pfalz (PL) enthalten und als Maßnahme der Lehrerfortbildung nach § 65 Hessiches Lehrerfortbildungsgesetz akkreditiert.

Nehmen Sie Kontakt auf

Stefanie Fetzer
Stefanie Fetzer

Stefanie Fetzer

Seminarorganisation politische Erwachsenenbildung

Tel: (06132) 79003-16

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