Landeskundliche, kulturgeschichtliche und gesellschaftspolitische Studienreise nach Westafrika mit Expeditionscharakter
Die Reise geht in eine touristisch wenig erschlossene und wenig bekannte Region: Mauretanien im Nordwesten Afrikas ist etwa dreimal so groß wie Deutschland und gehört zu den größten Ländern des Kontinents. Senegal ist etwa halb so groß wie Deutschland und zählt zu den kleineren westafrikanischen Ländern. Sowohl der Wüstenstaat Mauretanien als auch der Küstenstaat Senegal waren französische Kolonien und wurden 1960 unabhängig. Beide Staaten entwickelten sich unterschiedlich, Mauretanien ins arabische Lager hinein. Ihre gemeinsame Grenze ist der Fluss Senegal.
Zwei Drittel Mauretaniens liegen in der Sahara. Die Küstenebene, in der die Hauptstadt Nouakchott liegt, besteht aus Dünen. Das Landschaftsbild im Zentrum wird bestimmt durch kleinere Gebirge, Tafelberge, Dattelpalm-Oasen, gut erhaltene Ruinen von Handelsposten, Sanddünen, von denen beeindruckende Sonnenuntergänge erlebt werden.
Neben diesen landschaftsgeographischen Highlights werden Gespräche und Besuche vor Ort stattfinden, die die Lebensbedingungen, Zukunftstechnologien und die politische Situation erleb- und erfahrbar machen. Auf zukunftsorientierten, ökologisch relevanten Projekten liegt ein besonderer Schwerpunkt der Reise.
Die Exkursionen in Mauretanien finden mit Allradfahrzeugen statt. Dabei wechseln sich Offroad-Passagen, Pisten und Asphaltstraßen ab. Die Andrar-Region ist etwa 1.000 km von den sicherheitsproblematischen Grenzen von Mali und Algerien entfernt.
Im Senegal gehen die Exkursionen von Saint-Louis aus, Insel an der Mündung des Senegal-Flusses (UNESCO-Weltkulturerbe). Die Ausflüge zum Diama-Staudamm, zu Ökodörfern und zum Djoudj-Nationalpark (UNESCO-Weltnaturerbe) erfolgen hier mit dem Bus.
Die Unterbringung ist einfach, in den Städten in Hotels, in der Wüste in Gästehäusern. Für die Teilnahme an der Reise werden Bereitschaft zu Konsumverzicht, Kompromissbereitschaft, Teamgeist und körperliche Belastbarkeit vorausgesetzt. Sie ist für Personen mit eingeschränkter Mobilität nicht geeignet.
Prof. Dr. Volker Wilhelmi ist gleich in mehrfacher Hinsicht ein Wegbegleiter der Akademie: als Erdkundelehrer an einem Gymnasium in Bingen, durch seine Tätigkeit am Staatlichen Studienseminar für das Lehramt und vor allem als Honorarprofessor für Didaktik der Erdkunde am Geographischen Institut der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Für die FNA hat er bereits eine ganze Reihe von Studienreisen durchgeführt, u.a. nach Ruanda, Grönland, Usbekistan und Sibirien.
Außerdem ist Volker Wilhelmi auch Mitglied in unserem Kuratorium.
08.02.26 |
Flug nach Mauretanien Abflug ab Frankfurt/Main mit Royal Air Maroc über Casablanca nach Nouakchott. Ankunft in den frühen Morgenstunden des 9.2.2026. |
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09.02.2026 |
Nouakchott (F, M, A) Ankunft nach derzeitigem Plan um 1.45 Uhr. Nach der Erledigung der Einreiseformalitäten begrüßt uns der örtliche Reiseleiter und bringt uns zum Hotel. Am Vormittag Gesprächsbesuch in der Deutschen Botschaft (geplant) und bei einem Projekt der Sahara-Begrünung. Nach einer Führung durch die Altstadt Abendessen. |
10.02.26 |
Nouakchott - Chinguetti (F, M, A) Nach einer etwa fünfstündigen Fahrt erreichen wir die Dattelpalmen-Oase Atar und die Amogjar-Schlucht. Dort werden wir picknicken und uns auf eine leichte Wanderung zu prähistorischen Felsmalereien machen: Giraffen, Kühe und Menschen in einer grünen Landschaft. Danach fahren wir weiter nach Chinguetti, heilige Stadt des Islam auf dem Adrar-Plateau, etwa 70km östlich von Atar. Die gut erhaltenen Ruinen des Handelspostens (arabisch Ksar) gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe. Von einer Düne vor den Stadttoren aus genießen wir den Sonnenuntergang mit herrlichem Blick auf die Altstadt von Chinguetti. Abendessen. |
11.02.26 |
Chinguetti (F, M, A) Wir erkunden die im 12. Jahrhundert gegründete Altstadt von Chinguetti, ehemaliges Zentrum mehrerer durch die Sahara verlaufender Handelsrouten, und besuchen eine der fünf alten Bibliotheken mit wissenschaftlichen und Korantexten, viele davon aus dem Spätmittelalter. Die Freitagsmoschee, eine ehemalige Festung der französischen Fremdenlegion, ist ein nationales Symbol Mauretaniens. Der Grüngürtel der Stadt ist bereits von Wüstensand bedeckt. Unser Mittagessen nehmen wir unter Dattelpalmen in der Oase Kemkemt, 5 km außerhalb der Stadt. Danach besuchen wir Gärten der Umgebung und lernen das Bewässerungssystem kennen, bevor wir uns auf eine Kamelsafari begeben. Abendessen. |
12.02.26 |
Chinguetti - Ouadane (F, M, A) Wir fahren 2-3 Stunden durch die Wüste nach Ouadane, einst eine der wichtigsten Karawansereien in der westlichen Sahara (UNESCO-Weltkulturerbe). Auf dem Weg nach Ouadane sehen Sie auch das Auge Afrikas – Guelb er Richat. Unterwegs machen wir eine Teepause bei Nomaden in der Oase Tenochert. In Ouadane Dusche und Mittagessen im Gästehaus. Am Nachmittag besichtigen wir die Stadt und sehen die sie umgebende Mauer. Den Sonnenuntergang erleben wir von der Altstadt aus. Abendessen. |
13.02.26 |
Ouadane - Terjit (F, M, A) Unser heutiges Tagesziel ist Terjit (225 km, 6 ½ Std.), eine Oase mit kalten und warmen Quellen. In Mherith, größte Oase der Adrar-Region, nehmen wir unser Mittagessen in einem Dattelpalmengarten und baden in einem natürlichen Pool. Nachmittags erreichen wir dann die Oase Terjit und sehen uns die natürlichen Quellen an. Abendessen und Übernachtung in Atar. |
14.02.26 |
Atar - Ben Amira - Atar (F, M, A) Heute fahren wir zu den archäologischen Ausgrabungen von Azougui. Die Oasensiedlung und Ruinenstadt war im 11. Jh. Hauptquartier der Almoraviden, die von hier aus ihre Eroberungen von Ghana bis Spanien führten. Weiter zum größten Monolithen Afrikas Ben Amira. Mit einer Höhe von 633 m wird er nur von den australischen Uluru und Mount Augustus übertroffen. Im nahe gelegenen Ben Aisha konnten Künstler ab 1999 eindrucksvolle Kunstwerke und Steinskulpturen zum Thema "Frieden" schaffen. Abendessen und Übernachtung in Atar. |
15.02.26 |
Atar - Nouakchott (F, M, A) Atar ist die ökonomisch bedeutendste Stadt der Adrar-Region. Wir besuchen den Lokalmarkt traditioneller Art, bevor wir uns auf die lange Fahrt zurück nach Nouakchott begeben (440 km, 6 Std.). Mittagessen in der Nähe der Stadt Agjout. Abendessen und Übernachtung in Nouakchott. |
16.02.26 |
Nouakchott - Saint-Louis (F, A) Wir verlassen Mauretanien und fahren nach Saint-Louis im Senegal (265 km, ca. 5 Std.). An der Grenze wird die Gruppe vom senegalesischen Reiseleiter abgeholt. Saint-Louis wurde im 17. Jh. als französische Kolonialsiedlung auf einer Insel an der nordwestlichen Küste Senegals an der Mündung des Senegal-Flusses gegründet (UNESCO-Weltkulturerbe) und ist mit dem Festland durch die berühmte 515 m lange Brücke Pont Faidherbe verbunden, Wahrzeichen der Stadt. Am Nachmittag begeben wir uns auf einen Spaziergang in der Altstadt mit Kolonialbauten und auf der Brücke. Abendessen. |
17.02.26 |
Diama-Staudamm und Ökodorf Lahel (F, A) Wir besuchen den 1986 fertig gestellten Diama-Staudamm im Unterlauf des Flusses Senegal, der hier die Grenze zwischen Senegal und Mauretanien bildet und lernen über seinen Nutzen und die ökologischen Folgen. Danach besuchen wir das Ökodorf Lahel, das zum gemeinnützigen Projekt REDES gehört (auf Englisch NEEDS: Network for Ecovillage Emergence and Development in the Sahel) und unterstützt wird von der senegalesischen Regierung, wissenschaftlich begleitet von der Cheikh anta Diop Universität, Dakar. Geplant ist die Umwandlung der 14.000 Dörfer in sog. Ökodörfer. Abendessen und Übernachtung in Saint-Louis. |
18.02.26 |
Djoudj-Nationalpark (F, A) Der Nationalpark wurde 1971 gegründet, um der durch die Landwirtschaft verursachten Austrocknung des Flussdeltas entgegenzuwirken. Er ist das drittgrößte Vogelreservat der Erde und gehört zum Weltnaturerbe der UNESCO. Im Park und auf einer Bootsfahrt gibt es für uns viel zu entdecken! Am Nachmittag besuchen wir das Fischerviertel von Saint-Louis und sprechen mit Fischern über Fangquoten und soziale Probleme. Abendessen. |
19.02.26 |
Saint-Louis - Dakar (F, M) Auf der Fahrt von Saint-Louis zum Flughafen von Dakar (265 km, 4 Std.) besuchen wir ein Projekt zur agrarökologischen Wende im Senegal, entwickelt von NGOs wie Enda Pronat. Kleinbauern werden mit ökologischen Methoden vertraut gemacht und im Weiteren beraten und betreut. So konnten Familien zusätzlich Land erschließen, nachhaltig wirtschaften und Felder um das Dorf gerecht aufteilen, zu besichtigen etwa auf der Gemüsefarm des Kleinbauern Mamadou Dia im Dorf Lérabé nahe Mboro nördlich von Dakar. Mittagessen im Dorf. Weiterfahrt zum Flughafen von Dakar. |
20.02.2026 |
Dakar - Frankfurt/Main Linienflug mit Royal Air Maroc von Dakar über Casablanca nach Frankfurt. Ankunft nach derzeitigem Plan um 16.55 Uhr. |
Reisepreis pro Person in Euro |
Doppelzimmer: 4.380,-€ Einzelzimmer-Zuschlag: 350,-€ |
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Reisebedingungen |
Mindestteilnehmendenzahl: 10 Diese Reise ist für Teilnehmende mit eingeschränkter Mobilität nicht geeignet! |
Inkludierte Reiseleistungen |
- Flüge (Economy) Frankfurt/M. - Casablanca - Nouakchott und Dakar - Casablanca - Frankfurt/M. inkl. aller anfallenden Steuern und Gebühren |
Nicht inkludierte Leistungen |
- Zusätzliche Mahlzeiten und Getränke |
Unterrichtung des Reisenden bei einer Pauschalreise nach §651a BGB Bei der Ihnen angebotenen Kombination von Reiseleistungen handelt es sich um eine Pauschalreise im Sinne der Richtlinie (EU) 2015/2302. |
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